Liebe Kund*innen,
ich wünsche uns nichts mehr, als dass wir das neuartige Virus bald in die Reihe der unzähligen, weltweit vorhandenen, harmlosen Infektionserreger (Husten, Schnupfen, Heiserkeit) einordnen können
und dass dann die Pandemie für beendet erklärt wird. Aber der Weg ist länger als gedacht, und ohne Impfung und v. a. eine höhere Impfbereitschaft wird er es auch bleiben.
Ich rufe zum Impfen auf und möchte es den Skeptiker*innen hier mit meiner Sicht der Dinge erklären:
Bis zum Auftreten von covid-19 hat kein Mensch einen spezifischen, immunologischen Schutz gegen das Virus gehabt, doch unser Immunsystem ist bekanntlich lernfähig. Nach einem Erstkontakt (mit
jeweiligen Symptomen) entwickeln sich Antikörper, die bei einem nächsten Kontakt den Krankheitsverlauf schon deutlich mildern oder sogar abblocken. Bestenfalls ist das so; im ungünstigsten Fall
ist der Infekt direkt tödlich, im mittelschweren Fall hinterlässt er Folgeschäden. Das gilt auch für das Coronavirus.
Für eine Epidemie und speziell diese Corona-Pandemie gibt es für die Menschheit nun 2 Möglichkeiten:
Wir können der Natur ihren Lauf lassen. Über einige Jahrzehnte (mindestens!) wird es dann viele Todesopfer (in armen Ländern sicherlich noch mehr als in medizinisch hoch entwickelten) und
vielleicht am Ende nicht mehr so eine hohe durchschnittliche Lebenserwartung geben bzw. sinkt die Chance auf ein gesundes Leben jenseits der 80 (oder auch schon jenseits der 60). Es besteht bei
ungebremstem Verlauf auch hierzulande über sehr lange Zeit ein erhöhtes Sterberisiko für Vorerkrankte, Geschwächte und alte Menschen. Gemäß der Evolutions- und Selektionstheorie nach Darwin
(„survival of the fittest“) können wir so natürlich einige gesundheitspolitische Probleme (wohin mit den Alten?) lösen und volkswirtschaftliche Kosten sparen (Pflege kostet Geld und ein langes
Rentenalter ist unvorteilhaft). Doch wollen wir das? Dürfen wir das? Wir haben heute doch eine moralische Verpflichtung oder mindestens ein Gewissen. Oder gilt allein der Grundsatz „Es wird mich
schon nicht treffen“?
Möglichkeit 2: Wir helfen dem Immunsystem der Menschen weltweit auf die Sprünge und stellen durch Impfungen eine vor schweren Verläufen schützende Grundimmunisierug her. Wir können das. Wir sind
wissenschaftlich, medizinisch und logistisch dazu in der Lage. Wir machen das nicht zum ersten Mal. Allerdings ist die Geschwindigkeit neu aber ebenso das Bedürfnis und die technischen
Möglichkeiten des Mitwissen-, Mitreden- und Mitentscheidenwollens der Menschen (die keine gravierenderen Sorgen haben).
Die Crux ist, dass wir die pandemische Lage sehr schnell erkannt haben und sehr schnell und früh aufgerufen waren, wissenschaftlich (Wirkungsweise, Prognosen, Impfstoffentwicklung u.a.) und
politisch (Lockdown, Testregeln, Aufklärungskampagnen u.a.) zu reagieren. Alle Hoffnung unserer modernen Gesellschaft kann seit Beginn nur auf einem Impfstoff liegen und nun darauf, dass sich die
modernen Menschen auch impfen lassen. Die Natur bezwingt die Pandemie zweifellos auch - aber um welchen Preis?
Oder gilt: Nach uns (nach mir) die Sintflut?
Bitte: ich bin jetzt 54 Jahre; ich möchte noch wieder eine Welt ohne Maskenbedeckung und ohne Angst vor Körperkontakt und prallvollen Veranstaltungen haben. Und vor allem wünsche ich mir das für
meine Kinder!!!
Ich hätte zu Beginn im März 2020 niemals in diesen Zeiträumen gedacht. Aber wenn die Zahl derer, die aus nicht nachvollziehbaren Gründen oder sogar ideologischer Verbrämung eine Impfung ablehnen
nicht geringer wird, werden wir Corona und die notwendigen Maßnahmen in absehbarer Zukunft nicht aus dem Alltag bekommen.
Und (kleiner Zusatzgedanke): Nach meiner Einschätzung ist das jetzt eine „Pandemie zum Üben“. Wenn erstmal so etwas wie Ebola ausbricht, können wir froh sein, im „Lockdownen“ schon Erfahrung zu
haben, und die Menschen werden um eine SCHUTZimpfung flehen!
Also bitte 🙏🏻 Überdenkt eure Einstellung. Lasst euch impfen, es gibt genügend Menschen, die bereits (Todes)opfer geworden sind!